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Nik Kevin Koch, Gesangspädagoge und Leiter der Musikschule Hoyerswerda

„Ein Miteinander so vielfältig wie die Musik“

Mehr als zehn Jahre hat Nik Kevin Koch am Schweizer Ufer des Bodensees als Ensemblemitglied des Theater St. Gallen auf der Bühne gestanden. Er sang Partien wie Tamino aus Mozarts „Zauberflöte“, schlüpfte in die Rolle des Fischers in der russischen Oper „Le Rossignol“ von Igor Strawinsky und spielte den Gringoire in „Notre Dame“ von Franz Schmidt. Im August 2021 hat sich Nik Kevin Koch von Theaterkulisse und Alpenpanorama verabschiedet und ist ins Lausitzer Seenland gezogen.

Nik Kevin Koch, Sie haben mit Ihrem Wechsel als Musikschulleiter nach Hoyerswerda einmal komplett die Rollen getauscht. Was hat Sie zu diesem Neustart auf Verwaltungsebene motiviert?

„Für mich ist es wichtig, Dinge zu bewegen. Und das geht am besten mit Menschen, die Musik machen. Auf der Bühne ist man ausübender Künstler und macht das, was einem gesagt wird, um im rechten Licht zu stehen. Aber als Führungskraft kann man das Licht so steuern, dass die anderen im rechten Licht stehen.

Sie haben bereits in den ersten Wochen viele Gespräche mit Schülern, Eltern und Kollegen geführt sowie Kontakte geknüpft, um die Musikschule Hoyerswerda stärker im Lausitzer Seenland zu vernetzen. Warum ist Ihnen das wichtig?
Wir haben an der Musikschule Hoyerswerda viele junge Talente und hervorragende Lehrer. Das wollen wir künftig noch stärker sichtbar machen und so hoffentlich auch andere Kinder und Jugendliche mit unserer Begeisterung für Musik anstecken. Außerdem bieten die Stadt Hoyerswerda und die Umgebung wundervolle Orte, die sich perfekt für außergewöhnliche Konzerte eignen.

Was sollten die Musikschülerinnen und -schüler aus ihrem Unterricht an der Musikschule Hoyerswerda mitnehmen?

In erster Linie natürlich viel Musik und viel Freude. Und ich wünsche mir, dass sie die vielen unterschiedlichen Sprachen der Musik kennenlernen.

Welches Klima wünschen Sie sich im Haus?

Mir geht es um ein ausgewogenes Verhältnis von Geben und Nehmen, um Kommunikation auf Augenhöhe. Musik ist nicht nur schwarz und weiß. Die Diversität der Musik soll auch das Miteinander prägen. Von daher wünsche ich mir ein respektvolles und offenes Miteinander in einem freudigen, emphatischen und gern auch hin und wieder euphorischen Klima. Mal ernst und doch herzlich.

Welche Erwartungen dürfen die Kollegen an Sie haben? 

Sie sollen mich in jeder Hinsicht nicht als „Vorgesetzten“ sehen, sondern als Kollegen, mit dem man sich auch mal die Köpfe einschlagen kann. Mit mir darf man diskutieren und ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen.

Was ist Ihnen im Kontakt mit den Eltern der Musikschüler*innen besonders wichtig?

Wenn irgendwo ein Problem auftaucht, wird es ernst genommen. Meine Tür steht immer offen und jeder ist herzlich willkommen – ganz gleich, ob es um einen Plausch geht oder um schulische Belange. Denn wie lernen wir Kontakt zu bekommen? Wir gehen auf einander zu.

Zur Person

– Gesangstudium an der Hochschule für Musik in Köln und Zürich bei Prof. Christoph Prégardien
– Meisterkurse bei Hartmut Höll und Tobias Koch, KS Elisabeth Schwarzkopf, Peter-Christoph Runge, Werner    Güra und Ingeborg Danz
– Konzertexamen mit Auszeichnung
– 2010 bis 2021: Ensemblemitglied am Theater St. Gallen
– Gesangspädagoge einer Sologesangklasse an der Musikschule in Friedrichshafen
– Konzerte in Moskau, Istanbul, Jerusalem, Bilbao
– Gastspiele am Nationaltheater Mannheim, Oper Köln, Nationaltheater Donezk, Staatstheater Stuttgart
– Festivals Schubertiade Schwarzenberg, Rheingau Musik Festival, Ludwigsburger Schlossfestspiele

Foto: Gernot Menzel